Lebensfragen- und -herausforderungen

Durch den raschen Wandel in der Arbeits- und Medienwelt stehen wir heute im persönlichen und beruflichen Alltag vor großen Herausforderungen. Komplexe gesellschaftliche Veränderungsprozesse bergen neue Chancen, lösen aber auch Ängste und Konflikte aus. Zunehmend haben wir uns mit Zeiten der Arbeitslosigkeit, ungewollten Singlesein, Trennungsprozessen auseinander zu setzen. Nicht selten sind diese Krisenzeiten begleitet von Depressionen und Selbstwertproblemen. Nicht wenige haben zusätzlich durch Kindheitserfahrungen ihr Leben lang mit Ängsten und Minderwertigkeitsgefühlen zu kämpfen. Einige Menschen sind durch Missbrauchserfahrungen tief verletzt und verunsichert.

Leben in einer Optionalgesellschaft

Unser persönliches Leben ist eng verbunden mit dem sozialen Umfeld (Familie, Schule, Arbeitsplatz etc.), in dem wir uns bewegen. Bis vor kurzem waren die Spielregeln für dieses soziale Miteinander noch einigermaßen klar und überschaubar. In der heutigen postmodernen Gesellschaft lösen sich die Regeln und Strukturen zunehmend auf. Die Wahlmöglichkeiten (Optionen), sein Leben zu gestalten, scheinen unbegrenzt. Welchen Computer kaufe ich mir, bleibe ich allein oder binde ich mich, will ich Kinder haben oder nicht, welche Maßnahmen zum Erhalt einer Gruppe/Organisation sind die richtigen? Dies ist ein hoher Gewinn an individueller Entscheidungsfreiheit. Doch welche Entscheidung ist für mich richtig? Welche ethisch vertretbar? Welche Werte will ich vertreten? Nicht wenige sind überfordert mit dem Supermarkt der Entscheidungsmöglichkeiten. Sie sind verunsichert und suchen nach Orientierungs- und Entscheidungshilfen.

Die Suche nach Gott

Verstärkt wird in dieser gesellschaftlichen und persönlichen Situation wieder vermehrt nach einer "höheren Macht", nach einem Gott. gefragt. Resignation über gescheiterte politische Programme und Weltanschauungen macht sich besonders seit den 90zger Jahren breit. Viele Menschen suchen wieder Halt und Orientierung in spirituellen und religiösen (Beratungs-)angeboten. Sie suchen nach Lebenssinn und Hilfestellungen im Umgang mit den zu fällenden Entscheidungen, mit Verletzungen und persönlicher Schuld.

Der christliche Glaube

Viele verbinden mit dem christlichen Glauben eher Unangenehmes: Druck, Pflichterfüllung, langweilige Gottesdienste, verstaubte Lehre. Gott scheint fern und unnahbar, seine Spielregeln und Gebote werden als Einengung und Zwang empfunden. Viele können sich nicht (mehr) vorstellen, dass Gott seinem "erschöpften Geschöpf" konkrete Hilfe nicht nur für existenzielle Lebensfragen (Warum lebe ich etc.), anbietet, sondern und vor allem für die täglichen Herausforderungen und seelische Nöte. Oder dass Er gar mit Lebensgenuss und Freude zu tun hat.