Stress und Erschöpfung als gesellschaftliches Thema


 

Laut Gesundheitsstatistiken lässt sich zwar keine Zunahme der seelischen (Erschöpfungs-)erkrankungen z.B. Ängste und Depressionen beobachten. Zugenommen hat jedoch eine Sensibilisierung für Symptome und mögliche Erkrankungen ( Martin Dornes, 2016). Zahlreiche Artikel und Publikationen zum Thema Stress und den gesundheitlichen Folgen von Dauerstress sind erschienen. So schrieb Alain Ehrenberg das vielbeachtete Buch "Das erschöpfte Selbst - Depression und Gesellschaft in der Gegenwart" (2004), der SPIEGEL beschreibt in einem im April 2011 erschienenen Artikel "Das Volk der Erschöpften". Stephan Grünewald spricht sogar von einer "Erschöpften Gesellschaft" (2013), von Hans Rudolf Olpe und Erich Seifritz erschien 2014 das Buch "Bis er uns umbringt? Wie Stress die Gesundheit attackiert - und wie wir uns schützen können" und Ingo Fietze widmet 2018 ein ganzes Buch der "übermüdeten Gesellschaft".

Die Müdigkeit und Erschöpfung und in ihrem Gefolge mögliche Erkrankungen des Erwachsenen werden zunehmend als gesellschaftliches Phänomen wahr- und ernstgenommen. Nicht zuletzt, weil durch mangelnde Leistungskraft und Arbeitsausfälle dem Gesundheitssystem enorme Folgekosten entstehen. Für anhaltende Stress- und Erschöpfungssituationen zahlen der Einzelne und die Gesellschaft einen hohen materiellen und vor allem gesundheitlichen Preis.

Damit ist die Suche nach möglichen Ursachen und insbesondere die Notwendigkeit von Aufklärung und hilfreichen Angeboten für Erwachsene eine vorrangige gesellschaftliche Herausforderung und Aufgabe geworden.